Abgeschlossene Studien
Körperliche Aktivität bei Kopf-Hals-Tumor-Patient*innen

Körperliche Aktivität bei Kopf-Hals-Tumor-Patient*innen
Titel: "Umfang und Intensität körperlicher Aktivität bei Patient*innen mit Kopf-Hals-Tumoren" (Aktimeter-Studie)
Projektleitung: Dr. phil. Sabine Felser, stellvertretend OÄ Dr. med. Christina Große-Thie
Kooperationspartner:
- Institut für Community Medicine, Abt. Präventionsforschung und Sozialmedizin, Universitätsmedizin Greifswald (Prof. Dr. Sabina Ulbricht)
- Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, „Otto Körner“, UMR, (Dr. med. Daniel Strüder)
- Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsmedizin Greifswald (Prof. Dr. med. Chia-Jung Busch)
Registrierung: DRKS00028062
Ethikvotum: A 2021-0248
Rekrutierung: 01/2022 – 09/2022
Entitäten: Kopf-Hals-Tumore
Voraussetzung(en):
- ambulante Patient*innen mit Tumorerkrankung im Mund-, Kiefer-, Gesichts und Halsbereich unter antineoplastischer oder palliativer Therapie (Radiatio, Chirurgie, Chemo- oder Immuntherapie) oder in der Nachsorge
- gehfähig
- Deutsche Sprache in Wort und Schrift
- Patient*nnen müssen körperlich und psychosozial in der Lage sein, an der Studie teilzunehmen.
- Allgemein: Die Erfüllung der Voraussetzungen wird für jeden Patienten vom Studienteam überprüft.
Hintergrund und Ziel der Studie: Derzeit laufende multizentrische Studien zeigen, dass es nicht einfach ist, Patient*innen mit Kopf-Hals-Tumoren für die Teilnahme an Sport- und Bewegungsinterventionen zu gewinnen. Es besteht bislang wenig Wissen dazu, wie diese Angebote inhaltlich ausgestaltet sein sollten, damit sie möglichst langfristig von Patient*innen in ihrem Lebensalltag umgesetzt werden. Ein erster Schritt besteht folglich darin, Erkenntnisse zu gewinnen, in welchem Umfang und mit welcher Intensität diese Patient*innengruppe körperlich aktiv ist.
Da Studien zeigen, dass Fragebögen zur subjektiven Beurteilung des Bewegungsumfangs und der Intensität nicht geeignet sind, um valide Werte abzubilden, wird in dieser Studie mittels Akzelerometrie die körperliche Aktivität sowie die inaktiv verbrachte Zeit über 7 Tage, in der Zeit zwischen dem Aufstehen und dem Zubettgehen, erfasst.
Studiendesign: multizentrische prospektive Querschnittsstudie
Finanzierung: Diese Studie wird gefördert durch den Verbund Norddeutscher Universitäten im Rahmen der Ausschreibung "Impuls Forschung".
Ergebnisse:
Bewegungsverhalten von MPN- und Mastozytose Patienten - OSHO #97

Titel: Körperliches Wohlbefinden und Bewegungsverhalten von Patientinnen und Patienten mit Myeloproliferativen Neoplasien (MPN) oder Mastozytose - OSHO #97
Projektleitung: Dr. phil. Sabine Felser, stellvertretend Prof. Dr. med. Christian Junghanß
Registrierung:DRKS00023698
Ethikvotum: A 2020-0274
Rekrutierung: MPN: 01/2021 – 09/2021; Mastozytose 03/2021 - 12/2022
Entitäten: Myeloproliferativen Neoplasien (MPN) und Mastozytose
Voraussetzung(en):
- Patientinnen/Patienten mit diagnostizierter MPN- oder Mastozytose
- Alter ≥ 18 Jahre,
- beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift,
- körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit einen Fragebogen auszufüllen (ca. 10 min)
Hintergrund und Ziel der Studie: Bösartige Erkrankungen an sich und ihre Behandlung führen zu einer Reduktion der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Um dieser Abnahme entgegenzuwirken, gibt es spezielle Bewegungsempfehlungen für Krebspatienten. Diese Empfehlungen basieren auf den Ergebnissen zahlreicher Studien, welche belegen, dass durch gezielte Trainingsmaßnahmen sowohl die Funktionalität wie auch die Lebensqualität von Krebspatienten/innen verbessert werden können. Allerdings liegen nicht für alle Arten von Krebserkrankungen (Entitäten) umfangreiche Studien vor, so dass viele Empfehlungen auf Untersuchungsergebnissen basieren, welche insbesondere mit Patienten/innen mit Brust-, Prostata- und Dickdarmkrebs durchgeführt wurden. Aufgrund unterschiedlicher krankheits- und therapiebedingter Symptome und Nebenwirkungen in Abhängigkeit der Entität sollten, um (schwere) Zwischenfälle zu vermeiden, Trainingsinhalte und Belastungsnormativa möglichst individuell festgelegt werden.
Zu den Entitäten, bei denen die Anzahl publizierter Studien hinsichtlich der Effekte körperlicher Aktivität auf die Lebensqualität und die Symptomlast recht überschaubar ist, zählen die Myeloproliferativen Neoplasien (MPN) und die Mastozytose. Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um chronische Erkrankungen, die derzeit nicht medikamentös geheilt werden können. Folglich sind die Betroffenen ein Leben lang symptombelstet. Um zukünftig auch diesem Patientenkollektiv effektive und sichere Trainingskonzepte zur Verfügung zu stellen, bedarf es zuvor einer Analyse der Voraussetzungen (Interesse, Motivation), Probleme (z. B. Nebenwirkungen) und Bedarfe.
Studiendesign: multizentrische Fragebogenstudie (Querschnittsanalyse)
Finanzierung: Diese Studie wird gefördert durch die Ostdeutsche Studiengruppe für Hämatologie und Onkologie (OSHO e. V.)
Ergebnisse:
Thema: Bewegungsverhalten und Informationsbedarf von MPN-Patienten
- Abstract Jahrestagung der DGHO 2022 in Wien
- Poster Jahrestagung der DGHO 2022 in Wien
- Abstract Deutscher Krebskongress 2022 in Berlin
- Poster Deutscher Krebskongress 2022 in Berlin
- Publikation in Frontiers in Oncology
Thema: Zusammenhang zwischen cancer related fatigue und Stürze
- Abstract Jahrestagung der DGHO 2022 in Wien
- Poster Jahrestagung der DGHO 2022 in Wien
- Publikation in Integrative Cancer Therapies
Thema: Trainingempfehlungen für CML-Patienten
- Abstract Jahrestagung der DGHO 2022 in Wien
- Poster Jahrestagung der DGHO 2022 in Wien
- Publikation in Frontiers in Oncology
Thema: Trainingsempfehlungen für PV-Patienten
Thema: Systemische Mastozytose
Preise:
- 2 Posterpreise der Jahrestagung der DGHO 2022
Pilotstudie Kopf-Hals-Tumore
Titel: Einfluss einer 12-wöchigen Trainingsintervention auf die Lebensqualität und Funktionalität von Langzeitüberlebenden mit Mund-, Kiefer- Gesichts- und Halstumoren
Projektleitung: OÄ Dr. med. Christina Große-Thie, stellvertretend Dr. phil. Sabine Felser
Ethikvotum: A 2018-0153
Rekrutierung: 08/2018 – 02/2019
Entitäten: Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Halstumoren
Hintergrund und Ziel der Studie: Viele Kopf-Halstumor-Überlebende leiden an einer Vielzahl von Krebs- und behandlungsbedingten Nebenwirkungen wie Sprach-, Kau-, Schluckstörungen, Lymphödem, Gewichtsverlust, Muskelschwund, Müdigkeit, chemotherapieinduzierte periphere Neuropathie, Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen im Schultergürtel. Die zahlreichen akuten und chronischen Nebenwirkungen führen zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Die Bewegungstherapie stellt eine wichtige Säule in der Rehabilitation dar, denn Studien belegen, dass der Umfang der physischen Aktivität einen signifikanten Einfluss auf das Wohlbefinden, die Lebensqualität und die Fatigue bei Überlebenden mit Kopf-Hals-Tumoren hat. Viele der bisher durchgeführten Studien mit Kopf-Halstumor-Patienten wurden an Geräten durchgeführt, auf die Patienten normalerweise nicht zurück greifen können (z. B. spezielle Krafttrainingsgeräte). Zudem mussten die Teilnehmer in spezielle Therapieeinrichtungen gelangen, um an den Interventionen teilzunehmen. Aus Umfragen ist bekannt, dass viele Kopf-Halstumor-Überlebende ein Training zu Hause, allein und mit mittlerer Intensität bevorzugen. Folglich ist es unser Ziel, ein Trainingsprogramm zu evaluieren, welches möglichst ganzheitlich (auf physischer und psychischer Ebene) die Lebensqualität und Funktionalität von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren in der Nachsorge positiv beeinflusst. Untersucht wurden die Auswirkungen der Übungen, welche mit niedriger bis mittlerer Intensität durchgeführt wurden und welche Übungen für ein unabhängiges Training zu Hause geeignet sind.
Studiendesign: Interventionsstudie
Ergebnisse:
Preise:
- Posterpreis der Jahrestagung der DGHO 2019
Impressionen:
Motivationsstudie
Titel: Was bringt Patienten zum Üben? Motivationslage onkologischer Patienten in Rostock und Umgebung zu sportlicher Aktivität und erforderliche Rahmenbedingungen für Sportangebote
Projektleitung: Prof. Dr. med. Christian Junghanß, stellvertretend Dr. med. Hans Lampe
Ethikvotum: A 2017-0013
Rekrutierung: 11/2017 - 06/2018
Entitäten: keine Einschränkungen
Voraussetzung(en): Männer und Frauen ≥ 18 Jahre mit Tumorerkrankung
Hintergrund und Ziel der Studie: Krebserkrankungen führen in Abhängigkeit vom Sitz des Primärtumors, dem Stadium der Erkrankung und den Therapiefolgen zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Immobilität. Eine Metaanalyse randomisierter kontrollierter Interventionsstudien belegt, dass durch gezielte Trainingsinterventionen sowohl die Funktionalität wie auch die Lebensqualität von Krebspatienten verbessert werden können, wobei die Effekte bei betreuten Interventionen größer sind als bei Heimtrainingsprogrammen.
Krebssportgruppen stellen eine Möglichkeit für Krebspatienten dar, gezielte Sport- und Bewegungsangebote zu erfahren. Mittlerweile existieren deutschlandweit mehr als 1.000 solcher Gruppen. Im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern gibt es lediglich vier Trainingsgruppen im gesamten Bundesland. Folglich sollte der systematische Aufbau von Krebssportgruppen in M-V ein übergeordnete Ziel der nächsten Jahre sein.
Da regelmäßiges trainieren stark von der Motivation jedes Einzelnen abhängt, wurde eine Befragung von onkologischen Patienten in Rostock durchgeführt. Hierbei wurden u. a. das Stadium der Motivation, die Sportvergangenheit der Patienten, erforderliche Rahmenbedingungen für Krebssportgruppen aus Sicht onkologischer Patienten und die Begleiterkrankungen / Nebenwirkungen der Therapie erfragt.
Studiendesign: Fragebogenstudie
Ergebnisse:
Einfluss mentaler Ermüdung auf den Gang
Einfluss mentaler Ermüdung auf den Gang
Titel: Akute Effekte mentaler Ermüdung auf die Gangleistung und präfrontale Oxygenierung bei hämato- und onkologischen Patienten in Abhängigkeit von der Cancer-related Fatigue (CrF-Gait-Studie)
Projektleitung: Dr. phil. Sabine Felser, stellvertretend Dr. med. Christina Große-Thie
Kooperationspartner:
- Institut für Sportwissenschaft, Universität Rostock (Prof. Dr. phil. Sven Bruhn)
- Institut III – Bereich Sportwissenschaft, Lehrstuhl Gesundheit und körperliche Aktivität, OvGU Magdeburg (Dr. rer. hum. Martin Behrens)
Registrierung: DRKS00025549
Ethikvotum: A 2021-0065
Rekrutierung: 10/2021 – 02/2023 (abgeschlossen)
Entitäten: keine Einschränkungen
Voraussetzung(en):
- Alter zwischen 60 – 80 Jahre
- ambulante Patienten mit einer gesicherten Diagnose ICD: C00* - C97* und D47* (während oder nach Therapie, chronische Erkrankungen)
- gehfähig ohne Gehhilfe
- beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift
- Patient muss körperlich und psychosozial in der Lage sein, an der Studie teilzunehmen (ärztliche Einschätzung)
- MMSE ≥ 24
- Allgemein: die Erfüllung der Voraussetzungen wird für jeden Patienten, der sich meldet, vom Studienteam überprüft.
Hintergrund und Ziel der Studie: Das Gehen ist für die Alltagsaktivität von immenser Bedeutung und ein sensitiver Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand und die Lebensqualität (QoL). Kommt es durch Erkrankungen zu Einschränkungen des Gangs und der Gleichgewichtskontrolle, kann dies enorme Folgen haben. Alters- und/oder pathologisch bedingte kognitive und physiologische Einschränkungen sind mit einer verschlechterten Gangleistung assoziiert, die wiederum mit einer erhöhten Sturzgefahr einhergeht.
Menschen mit Erkrankungen des blutbildenden Systems oder Krebserkrankungen könnten prädisponiert für Stürze sein, weil krebs- und behandlungsbedingte Nebenwirkungen praktisch alle Systeme des Körpers betreffen. Schmerzen, Muskelschwäche, seh- und kognitive Beeinträchtigungen, Gleichgewichts- und Gehschwierigkeiten können auftreten, während eine Person therapiert wird, oder sich erst Jahre nach Abschluss der Behandlungen entwickeln. Darüber hinaus leiden die Betroffenen häufig unter Erschöpfung und Müdigkeit/Abgeschlagenheit (cancer-related Fatigue – CrF). CrF schränkt die kognitive und physische Leistungsfähigkeit vieler Betroffener deutlich ein und führt zu einer verminderten Lebensqualität. Aktuell gibt es keine Kenntnis darüber, ob und inwieweit krankheits- und therapieassoziierte Nebenwirkungen, wie eine CrF, Einfluss auf die Gangleistung und damit auf die Sturzanfälligkeit bei hämato- und onkologischen Patienten haben. Folglich gibt es zum jetzigen Zeitpunkt auch keine speziellen Trainingsprogramme zur Sturzprävention für diese Patienten, die über die klassischen Übungsinhalte zur Sturzprävention (für ältere Menschen) hinausgehen. Diese (Wissens-)Lücke möchten wir schließen.
Studiendesign: zweiarmige randomisierte kontrollierte crossover Studie
Finanzierung: Diese Studie wurde mit dem Forschungspreis der Krebsgesellschaft M-V 2021 ausgezeichnet. Die Finanzierung des Ganganalysesystems OptoGait erfolgte aus Drittmitteln des Projektes „Bewegungstherapie während und nach der Krebstherapie - ein Projekt zur Stärkung der Lebensqualität“ gefördert durch die Krebsgesellschaft M-V e. V.
Flyer zur Studie: